Special The Choax. The best tribute to the Hoax
01: The Choax – Please Love me – Live in Bluesmoose café
02: The Choax – Twenty Ton Weight – Live in Bluesmoose café
03: The Choax – Fistfull of Dirt – Live in Bluesmoose café
04: The Choax – Big City Blues – Live in Bluesmoose café
05: The Choax – Two Steps Back – Live in Bluesmoose café
06: The Choax – Long Way home – Live in Bluesmoose café
07: The Choax – Feeding Time – Live in Bluesmoose café
08: The Choax – Bones – Live in Bluesmoose café
Joe Brookes unternahm einen Abstecker nach Groesbeek (von Soundanalyse)
The Choax, 18.11.2015, Blues Moose Café in der Café Bar De Comm, Groesbeek (NL) – Fotos: Joe Brookes
The Choax ist eine The Hoax-Tribute-Band. Allerdings hat man nicht nur die britische Kultband im Blick, sondern auch den Blues (Rock) im Allgemeinen und Besonderen. The Choax macht bei jedem Auftritt mit gleich fünf Musikern Alarm im Haus. So auch beim Blues Moose-Team, das im Schnitt einmal monatlich die Pforten seines Blues Moose Café in der gemütlichen Café Bar De Comm im niederländischen Groesbeek öffnet.
Kaum zu glauben, aber wahr. Der Gitarrist Jeremy Aussems ist noch nicht einmal Mitte zwanzig und schon so beeindruckend. Mit ihren durchaus unterschiedlichen Auslegungen in der Spielweise gaben er und Mart Hoppenbrouwers ein Kopf an Kopf-Rennen um den ersten Platz der Sechssaiter-Riege. Mit Rico Hagemeijer am Bass und Schlagzeuger Mathijs Roks hat man eine verdammt gute Groove-Maschine im Rücken und der Sänger sowie Harp-Virtuose Kars van Nus ist die treibende Kraft am vorderen Bühnenrand.
The Choax entzündete ein wahres Feuerwerk an Blues-Raketen, von denen eine herrlicher leuchtete als die andere. Wohl gemerkt … wir reden hier über eine besonders hohes Niveau, auf dem sich das Quintett aus Brabant bewegte.
Schon an dieser Stelle wird ein Konzert dieser energiegeladenen Formation dringendst empfohlen. Man wird reichlich belohnt werden, denn neben hochgradig guter Musik beeindruckt The Choax auch noch mit vielen künstlerisch tollen Einlagen. The Choax ist etwas für die Ohren und die Augen.
Los ging das bunte Treiben mit “Please Love Me”. Zum Shuffle-Rhythmus ließ Mart Hoppenbrouwers sich nicht lange bitten und haute das erste Solo aus dem Verstärker. Kars van Nus war ein überzeugender Sänger mit einer Stimme, die zu allen möglichen Wandlungen im Blues einfach immer passend war. Der beseelte Beginn fand seine Fortsetzung im etwas längeren Solo von Jeremy Aussems. Klasse! Man musste sich ja nicht gleich in die Musik der Band verlieben, aber eine anziehende Wirkung war nach den ersten zirka sechs Minuten schon da.
Die Wah Wah-Pedal-Action, knackige Riffs von links und rechts (dort hatten die beiden Gitarristen ihren Arbeitsplatz) waren die Merkmale von “Twenty Ton Weight”. Hier aktivierte Kars van Nus zum ersten Mal sein kleines Instrument und mit scharf gewürzten Gitarrenklängen gab es dann einen großartig-guten Rhythmuswechsel hin zum Swing und nochmals wandelte sich das Gesicht der Nummer bei einem vom Wah Wah angetriebenen Solo von links, der mit einem Hammer von Groove unterlegt wurde.
Wenn die Combo auf ihrer Facebook-Seite als Genre auch >>Groove Blues<< angibt, dann kann man es kaum treffender ausdrücken.
Die Stück von The Choax waren lang und länger. Einer dieser besonders ausgedehnten Fahrten war “Groovebreaker”. Kars van Nus trat vor die Bühne, sang bei ruhigerer Fahrt der Musiker einen ganzen Teil des Tracks gänzlich ohne Mikrofon und hatte damit natürlich den Szenenapplaus sicher in der Tasche. Welch eine beeindruckende Stimme! Eine gefühlte Ewigkeit hielt die Session an und natürlich konnten Soli quasi ohne Ende bewundert werden. Highlight!
Ein weiteres Highlight und gleichzeitig bester Stimmungsmacher war der klasse Klassiker “I Want To Be Loved”. In den Händen von The Choax ein echter Hinhörer. Über den Slow Blues “Two Steps Back” mit sechs Saiten-Feeling von rechts und links und einer Bassbegleitung über mehrere Bünde hinweg war es dann Zeit für “3 Men On A Guitar”. Show und Können paarten sich zu einer sicheren Allianz der besten Unterhaltung, denn was zunächst als ein Jeremy Aussems-Alleingang begann, sollte sich dann mit Mart Hoppenbrouwers zu einem Duett-Duo von vier Händen und zehn Fingern auf sechs Saiten weiterentwickeln. Schließlich gesellte sich Kars van Nus auch noch dazu und zupfte auf der oberen Saite tiefe Töne. Gigantisch, denn so etwas muss na erst einmal hinbekommen.
Mit einem herrlichen “Smokestack Lightning”-Intermezzo war bei “Feeding Time” alles im Groove, im hypnotischen Groove zum pumpenden Bass. Ein klein wenig wurden der Song-Fahrplan des Abends über den Haufen geworfen, als es aus dem Publikum nicht wenige Rufe nach “Bones gab”. Okay, dachte man sich auf Seiten von The Choax … dann sollte es so sein. Ausgehend von zwei getrennt gespielten Gitarrensoli spannte man eine Brücke zu einer Frage-Antwort-Situation der Sechssaiter und die Session endete dann in einem herrlichen Twin-Sound.
Als Zugabe war “Automatic” bestens platziert und nach einem ohne Pause gespielten Set von einem Dutzend Songs waren alle Anwesenden in der Café Bar De Comm höchst zufrieden. Hats off, The Choax!
Alle Videos kann man sich auf dem You Tube-Kanal von Blues Moose anschauen und genießen.
Line-up:
Kars van Nus (vocals, harmonica)
Jeremy Aussems (guitar, vocals)
Mart Hoppenbrouwers (guitar, vocals)
Rico Hagemeijer (bass)
Mathijs Roks (drums)